Streetart

Friedenauer Persönlichkeiten - Ein Streetart-Projekt der 9FE1, Oktopber 2021

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Projektergebnisse

 

Altmann

Hans Altmann

Unsere Schule, das Rheingaugymnasium, ist eine von vielen Bauten, die der Architekt Hans Altmann entworfen hat.

Hans Altmann wurde am 1.12.1871 als Sohn des Juristen und hohen Ministerialbeamten des preußischen Kulturministeriums Friedrich Wilhelm Ludwig Altmann und dessen Frau Antonie Leonhard in Berlin-Lichterfelde geboren. Die Jahre seiner Kindheit beschrieb er als die glücklichsten. Nach dem Abitur 1891 am Königlichen Friedrich-Gymnasium studierte er bis 1859 Architektur an der Technischen Hochschule Berlin.1899 schloss er sein Studium im Dombau ab. Zu seinen ersten Bauten gehörte das Königliche Staatsministerium. Anschließend wurde Altmann im Jahre 1904 zum Friedenauer Gemeindebaurat ernannt. Von dort an galt er als ein sehr angesehener und erfolgreicher Architekt und prägte das Bild von Friedenau: Zu seinen bedeutendsten Bauten zählen das Rathaus Friedenau, an dem eine Statue von ihn abgebildet ist, das Rheingau Gymnasium und die Paul-Natorp-Oberschule. Am 27.1.1956 verstarb Hans Altmann. Beigesetzt wurde er im Waldfriedhof Dahlem.

Melike, Asrell

Quellen: Wikipedia; Friedenau-Netzwerk; Friedenau-Aktuell

Anschuetz2

Ottomar Anschütz

Ottomar Anschütz wurde am 16. Mai 1846 im heutigem Leszno (damals Lissa) in der Provinz Posen geboren. Im Laufe seines Lebens zog er aber nach Berlin-Friedenau. Er war nicht nur ein Pionier der Fototechnik, sondern auch der Serienfotografie und der Kinematografie, einer Vorstufe des heutigen Kinos.
Anschütz begann seine Ausbildung zum Fotografen mit 18 Jahren im Jahr 1864 und vollendete sie im Jahr 1868. Während seiner vierjährigen Ausbildung wurde er von drei verschiedenen Fotografen/Fototechnikern ausgebildet. Diese sind zum einen Ferdinand Beyrich, einem Berliner Apotheker, der bereits im Jahr 1839 Fotochemikalien in seiner Fiale anbot und zum anderem die beiden Fotografen Franz Hanfstaengl aus München und Ludwig Angerer aus Wien. Direkt nach seiner Ausbildung begann er zunächst als Dekorationsmaler und Porträtfotograf zu arbeiten.
1875 baute Ottomar Anschütz im Garten seines Hauses ein professionelles Fotoatelier für seine Porträtaufnahmen. Das Haus steht immer noch in Potsdam. Im Jahr 1882 nahm seine Bekanntheit deutlich zu und seine Porträts wurden geschätzt. Dennoch entwickelte Anschütz die Kameratechnik weiter: 1883 baute er mit der Hilfe des Orgelbauers Schneider in Lissa seine erste Kamera mit Schlitzverschluss. Er ließ diese Kamera am 27. November 1888 im „Deutschen Reich“ patentieren und konnte deren genaue Konstruktion bis 1889 geheim halten. Seine Kamera wurde von 1890 bis 1927 mit Verbesserungen hergestellt.
Im Jahr 1887 präsentierte er einen neuen Apparat, den sogenannten „elektrischen Schnellseher“. Dieser wurde mit Hilfe einer Kurbel so schnell angetrieben, dass man bis zu 30 Bilder in der Sekunde sehen konnte. Mit ihm konnte man erstmals Bewegung fotografisch dokumentieren. Von dem Apparat, auch Elektrotachyscop genannt, wurden bis 1893 ungefähr 140 Stück von der Firma „Siemens & Halske“ produziert.
In den Jahren 1893 und 1894 fotografierte Ottomar Anschütz erste Flüge des Flugpioniers Otto Liliental. Anschütz starb mit nur 57 am 30. Mai 1907 in Friedenau. Sein Ehrengrab liegt auf dem Friedhof Friedenau, der sich in der Stubenrauch Straße befindet.

Adrienne, Nike, Nele

Quellen:
http://www.ottomar-anschuetz.de/anschuetz_ottom_.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrotachyscop
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2003/daz-50-2003/uid-11131
https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Angerer
https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Hanfstaengl

Busoni2

Ferruccio Busoni

Eine Veränderung des Tonsystems war im 19. Jahrhundert ein klares Tabu. Jemand, der es trotzdem versucht hat, war Ferruccio Busoni. Er ist am 1. April 1866 in Italien auf die Welt gekommen und ist laut seinem guten Freund Jakob Wassermann am Ende seines Lebens ein „Greis mit ,zerwühltem' Gesicht und schneeweißem Haar” gewesen.
Jedoch hat er Zeit seines Lebens versucht, ein neues Tonsystem zu etablieren. Jenes sollte das bestehende Tonsystem aus Ganz- und Halbtönen um Drittel- und Sechsteltöne erweitern. Leider ist sein Versuch bis heute gescheitert.
Neben dieser revolutionären Denkweise hat er sich auch klassischeren Werken gewidmet. So lässt sich bei seinen frühen Chopin-Variationen Einfluss von Händel feststellen. Des Weiteren ist er auch ein Librettist, also ein Schreiber von Operntexten, Essayist, Pianist, Musikpädagoge und Dirigent gewesen.
Während seiner Kindheit in Italien hat Busoni auch schon seine eigenen Stücke komponiert. Nachdem er erst in Leipzig, dann in Helsinki Klavier unterrichtet hat, ist er nach Moskau gezogen, wo er seine Frau geheiratet hat und mit ihr eine Familie gegründet hat. 1910 zog er nach Berlin, wo er, mit Ausnahme von 1915 bis 1920, bis zu seinem Tode gelebt hat.
Sein Ehrengrab ist heute noch auf dem Friedenauer Friedhof zu sehen und durch einen hochgestellten Kupferengel erkennbar.

Emil, Benedikt

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Ferruccio_Busoni; stadt im ohr

Dietrich2

Marlene Dietrich

Am 27. Dezember 1901 wird eine der größten Stilikonen des letzten Jahrhunderts in Berlin-Schöneberg geboren: Marie Magdalena Dietrich, später auch bekannt als Marlene Dietrich. Schon als Kind lernt sie Geigen- und Klavierspiel. Mit 17 Jahren beginnt Marlene Dietrich einen dreijährigen Internatsaufenthalt in Weimar. Sie erhält dort eine Ausbildung zur Konzertgeigerin. Dietrich setzt ihr Studium an der Berliner Hochschule für Musik fort, welches sie jedoch 1922 wegen einer Sehnenentzündung abbrechen muss.
Sie fasst den Plan, Schauspielerin zu werden und spricht in der Schauspielschule des Deutschen Theaters vor. Dietrich erhält ihre erste Rolle in dem Stück „Der Widerspenstigen Zähmung“. Dort lernt sie ihren späteren Ehemann kennen. 1924 kommt ihre gemeinsame Tochter Maria zur Welt.
1930 gelingt ihr nach vielen kleineren Rollen, in dem Film „Der blaue Engel“ (Regie: Josef von Sternbergs) als „Lola“ der internationale Durchbruch. Am 2. April reist sie in die USA mit dem Ziel, einen Vertrag bei einer Filmgesellschaft zu unterschreiben. Wenig später, der Vertrag ist bereits unterschrieben, bekommt sie in dem Film „Morocco“ eine Rolle als Sängerin, bei der sie einen Hosenanzug trägt. Mit der „Marlene“-Hose setzt sie für Frauen einen bis heute aktuellen Modetrend.
Bis 1935 dreht Dietrich sieben Filme mit Sternberg. Unter anderem „The Devil is a woman”
und „Shanghai Express”. Sie lehnt alle deutschen Filmangebote ab.
Am 9. Juni 1939 nimmt Marlene Dietrich die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Nach vielen Auftritten in Nordafrika, Italien und Frankreich erhält sie 1947 die „Medal of Freedom“ der USA. Ihre letzte große Rolle spielt Dietrich 1961, ein Jahr nach ihrer Europatournee, in dem Film „Judgement at Nuremberg“. Nach diesem Film lebt sie sehr zurückgezogen in Paris.
Das letzte große Ereignis ihrer Karriere ist ihre Einwilligung zu den Drehaufnahmen des
Dokumentarfilms „Marlene“. Marlene Dietrich stirbt am sechsten Mai 1992 in Paris. Sie wird in Berlin­-Friedenau beigesetzt.

Fanny, Annabelle

 

Quelle: www.dhm.de/lemo/biografie/marlene-­dietrich

Frommermann2

Harry Frommermann

„Achtung.
Selten. Tenor, Baß (Berufssänger, nicht über 25), sehr
musikalisch, schön klingende Stimmen, für einzig dastehendes
Ensemble, unter Angabe der täglich verfügbaren Zeit gesucht.“

Diese Zeitungsanzeige gab der am 12. Oktober 1906 in Berlin
geborene Max Harry Frommermann mit 21 Jahren in dem Berliner
Lokal-Anzeiger auf.
Sein Vater hatte dafür gesorgt, dass
Frommermann schon in frühen Jahren Musik und Klavierunterricht
bekam. Nach zehn Jahren auf einer jüdischen Mittelschule begann er
zunächst eine kaufmännische Lehre. Nach dem Tod seines Vaters
bewarb er sich an der staatlichen Schauspielschule – und wurde
wegen schlechten Benehmens nach einem halben Jahr der Schule
verwiesen. Als 1927 seine Mutter gestorben ist, war er auf sich
allein gestellt. Da er sich für die Musik der amerikanischen Band
„The Revelers“ interessierte, schrieb er Arrangements in deren
Stil mit der Absicht, ein ähnliches Gesangsensemble zu gründen.
Nachdem er mit seinem Freund Theodor Steiner die „Melodiemakers“
gründete, gab er die Anzeige in der Zeitung auf.
Hunderte
meldeten sich auf die Anzeige, die meisten davon erwiesen sich als
untalentiert. Schließlich sang Robert Biberti vor. Er gefiel
Frommermann, aufgrund der Tatsache, dass er gut singen konnte und
dass sie beide das amerikanische Vokalensemble „The Revelers“
mochten, sofort. Steiner und Frommermann stellten Biberti und seine
Kollegen, die auch gut singen konnten, unter Vertrag. Später
änderten sie ihren Namen zu „Comedian Harmonists“
Der
erste Auftritt der Comedian Harmonists verlief sehr gut, woraufhin
viele Auftritte in Deutschland sowie Touren durch halb Europa
folgten. Sie wurden schnell berühmt. Dass Frommermann und zwei
andere Mitglieder der Comedian Harmonists aus einer jüdischen
Familie stammten, gefiel dem Reichspropagandaminister Joseph Goebbels
überhaupt nicht. Im Februar 1935 setzt er deshalb das
Auftrittsverbot der Comedian Harmonists in der Reichskulturkammer
durch. Das letzte Konzert gaben die Comedian Harmonists am 23. Januar
1935 in Frederikstad in Norwegen.
Durch den Nationalsozialismus
wanderten die drei jüdischen Mitglieder der Comedian Harmonists nach
Wien aus. Sie gaben weiterhin Konzerte und machten Tourneen unter dem
Namen „Comedy Harmonists“ in aller Welt. Als Frommermann mit
seiner Frau nach New York zog, fiel das Ensemble schließlich
auseinander.
Harry Frommermann versuchte in New York neu
anzufangen, scheiterte aber an Geldmangel. Nun musste er in den USA
zur Armee und änderte seinen Namen zu Harry Maxim Frohman. Nach dem
Zweiten Weltkrieg kam er zurück nach Berlin und arbeitete dort für
die Amerikaner als Übersetzter. Er übersetzte z. B. beim Nürnberger
Prozess. Nachdem er aus der Armee entlassen wurde, zog er sehr oft um
und hielt sich mit verschiedenen Jobs über Wasser.Er versuchte immer
wieder musikalisch alleine oder mit anderen Sängern/innen aktiv zu
werden. Harry Frommermann wurde immer häufiger krank und starb
schließlich am 29. Oktober 1975 mit 69 Jahren in Bremen.

Paul,Christoph

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Harry_Frommermann

http://www.comedian-harmonists.net/?page_id=275

http://www.cinegraph.de/lexikon/Comedian_Harmonists/biografie.html

grass2

Günter Grass

Günter Wilhelm Grass gilt bis heute als einer wichtigsten deutschen Schriftsteller. 1999 erhält er den Literatur-Nobelpreis für seinen Roman „Die Blechtrommel“. Über 30 Jahre, mit Unterbrechungen von 1966 an, lebte und arbeitete der Schriftsteller, Grafiker und Bildhauer in einem kleinen Landhaus in der Friedenauer Niedstraße 13. Sein Freund und Nachbar in Nr. 14 war der Schriftsteller Uwe Johnson, in einem Haus, in dem auch schon der Brücke-Maler Karl Schmidt-Rottluff (1914) gelebt hatten und 1967 die legendäre Kommune 1.

Grass wird am 16. Oktober 1927 geboren und meldet sich zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs freiwillig zur Wehrmacht. Erst zu seinem 18. Lebensjahr wird ihm bewusst, wie falsch die Einstellung der Nationalsozialisten war. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs beginnt Grass in Düsseldorf Grafik und Bildhauerei zu studieren, beendet sein Studium aber in Berlin.
Nach seinem Studium heiratet er die Schweizerin Anna Schwarz, gemeinsam bekommen sie vier Kinder. In dieser Zeit beginnt Grass mit dem Schreiben und nur kurze Zeit später erfolgt sein großer Durchbruch mit dem Werk „Die Blechtrommel”, dem bis heute berühmtesten und wichtigsten Werk des Schriftstellers. Dieses wird von der Gruppe 47, einer Gruppe von Nachkriegsdichtern, ausgezeichnet. Der Roman wird verfilmt und gewinnt sogar einen Oscar.
Grass engagiert sich immer wieder auch politisch, so kämpft er 1982 als Mitglied der SPD Seite an Seite mit dem damaligen Bundeskanzler Willy Brandt für mehr Demokratie in Deutschland.
Gleichzeitig veröffentlicht Günter Grass weitere Werke als Schriftsteller, Maler und zeitweise auch Musiker.
Bis zu seinem Tod am 13. April 2015 lebt er im Kreis Herzogtum Lauenburg in der Nähe von Lübeck. Hier befindet sich auch das Günter-Grass-Haus, in dem seine Werke ausgestellt sind.
In dem Haus in der Friedenauer Niedstraße 13 lebt heute übrigens der Sohn von Günter Grass.

Ludwig, Levi

Gräfin von Brockdorff2

 Erika Gräfin von Brockdorff

„Lachend will ich mein Leben beschließen, so wie ich das Leben lachend am meisten liebte und liebe“ schrieb Erika Gräfin von Brockdorff kurz vor ihrer Hinrichtung in ihrem Abschiedsbrief.
Erika Gräfin von Brockdorff war eine deutsche Widerstandskämpferin während des Zweiten Weltkriegs. Geboren wurde sie am 29. April 1911 in Kolberg. Sie arbeitete ab 1929 als Hausangestellte und später war sie als Stenotypistin in Berlin tätig. Ab 1941 arbeitete sie in der Reichsstelle für Arbeitsschutz.
1937 heiratete sie Cay Graf von Brockdorff. Durch die Hochzeit kam Erika in den Kreis von Gegnern des NS-Regimes und bekam Kontakt zu der von den Nationalsozialisten „Rote Kapelle" genannten losen Verbindung von mehreren Widerstandsgruppen. Seit 1939 nahmen Hans Coppi, Karl Böhme und Wolfgang Thiess regelmäßig an diesen Gesprächen teil. In den folgenden Jahren entwickelt sich eine enge Verbindung zum Kreis um Hans Coppi, welcher im selben Jahr ein Funkgerät bei ihr unterstellt und dieses mit Karl Böhme und Kurt Schulze reparieren will. Dem Fallschirmspringer, Albert Hößler bietet Erika im Sommer 1942 Quartier und Unterstützung bei seinen Funkversuchen.
Erika Gräfin von Brockdorff wird am 16. September 1942 festgenommen und am 19. Dezember zu einer zehnjährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Diese wurde wenig später in eine Todesstrafe umgewandelt. Am 13. Mai 1943 wird Erika in Berlin-Plötzensee ermordet. Heute erinnert in der Wilhelmshöher Str. 17 in Friedenau ein „Stolperstein“ an die ehemalige Bewohnerin.

Jana, Mia

Höch Foto 01

Hannah Höch

In diesem Text geht es um Hannah Höch. Ihr habt den Namen noch nie gehört? Kein Problem,
hier erfahrt ihr einiges zu ihr. Hanna Höch war eine Malerin, eine Grafikerin und außerdem auch
eine Fotomonteurin. Sie erstellte in ihrem Leben viele verrückte und tolle Collagen, weswegen sie
auch als Collagenkünstlerin des Dadaismus bekannt ist.
Geboren wurde sie am 1. November 1889 in Gotha, das liegt im Südosten von Deutschland.
Am 31. Mai 1978 starb sie mit 88 Jahren in West-Berlin. Hannah Höch hatte eine sehr große Familie, sie war die älteste von fünf Geschwistern. Ihr Vater war eine Direktor bei einer Versicherungsgesellschaft. Ihre Mutter war Hobbymalerin.
Aufgrund der großen Familie, konnte sie ihre erste Ausbildung, die sie früh begonnen hatte, nicht
beenden. Ihre Eltern brauchten ihre Unterstützung zu Hause. Einige Jahre später fing sie an, an einer Hochschule zu studieren. Sie studierte dort zunächst Glasdesign und drei Jahre später Grafikdesign. In diesem Studium lernte sie den Künstler Raoul Hausmann kennen, mit dem sie für ein paar Jahre eine Beziehung führte.
Dann fing sie an sich für Kunsthandwerk zu interessieren und arbeitete in diesem Bereich. Durch
diese Arbeit kam sie auf die Idee, Collagen zu erstellen und kam in Kontakt mit vielen anderen Künstlern. Mit ihren Collagen thematisierte sie vor allem das Thema der Frau in der modernen Gesellschaft. Sie förderte die Idee, dass Frauen in der Gesellschaft kreativer arbeiten
sollten. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr euch im Internet einige ihrer tollen Collagen anschauen. Zum
Beispiel: „Schnitt mit dem Küchenmesser DADA durch die letzte Weimarer Bierbauchkulturepoche
Deutschlands“. Diese Collage ist sehr verrückt, aber auch sehr interessant.
Über das Erstellen von Collagen lernte Hannah Höch eine Schriftstellerin kennen, die sich Til Brugmann nannte. Mit ihr lebte sie für ca. zehn Jahre zusammen. Dann brach der Zweite Weltkrieg aus. Til Brugmann und sie trennten sich wieder. Höch zog in ein Haus in der Nähe von Berlin. In diesem Haus versteckte sie sich vor den Angriffen. Sie hatte einen riesigen Garten, um den sie sich sehr ausführlich kümmerte. Der blühende Garten wurde immer mehr ein Ort der Ruhe für sie. Sie fand
große Freude an ihm und er inspirierte sie sehr.
Sie entschied sich 1938 Kurt Matthies zu heiraten. Jedoch hielt die Ehe nicht lange an, denn 1944
lebten die beiden bereits wieder getrennt. Mit der Zeit wurden ihre Werke von der Kritik immer weniger gut aufgenommen. Für viele Künstler*innen waren die Werke von Hannah Höch jedoch von großer Bedeutung und sie war eine große Inspiration für viele weitere Künstler*innen.
Das waren jetzt einige Informationen zu Hannah Höch. Jetzt habt ihr vieles erfahren und wisst
hoffentlich gut Bescheid.

Helene, Charlotte

Quellen: https://www.daskreativeuniversum.de/hannah-hoech-biografie/
https://de.wikipedia.org/wiki/Hannah_H%C3%B6ch

Johnson

 

Uwe Johnson

Uwe Johnson war ein weltberühmter Schriftsteller, dessen Leben jedoch leider ein trauriges Ende nahm. Sein erster Roman war „Ingrid Babendererde“, den er 1956 vollendete. Dieser wurde jedoch erst ein Jahr nach seinem Tod veröffentlicht. Sein bekanntestes Werk war die vier­bändige Buchreihe „Jahrestage“, die 1970 veröffentlicht wurde.
Er wurde am 20. Juni 1934 in Kamien Pomorski in Polen als Sohn von Erna und Erich Johnson geboren. Von 1962 bis 1984 war er mit Elisabeth Schmidt verheiratet und hatte mit ihr zusammen eine Tochter namens Katherina Johnson.
1945 siedelte er nach Mecklenburg um und kurz darauf, 1946, starb sein Vater in einem sowje­ti­schen Internierungslager. Ab 1952 studierte Johnson für vier Jahre Germanistik in Rostock. Außerdem trat er im Zuge einer Verleumdungskampagne gegen die christliche junge Gemeinde aus der „Freien Deutschen Jugend“ (FDJ) aus. Er verließ die DDR und wohnte nun in West-Berlin. 1960 wurde er mit dem Fontane-Preis ausgezeichnet und zwei Jahre darauf hielt er sich mit einem Villa-Massimo-Stipendium in Rom auf. 1969 trat er der Akademie der Künste in Berlin West bei und zwei Jahre später erhielt er den „Georg-Büchner-Preis“. Kurz darauf wird er Vizepräsident der Akademie der Künste.
1974 zog Johnson nach Sheerness on Sea auf der Themse-Insel Sheppey in Kent, England.
Mitte der 70er geriet er in eine schwere persönliche Krise, da er davon überzeugt ist, dass seine Frau für Prager und Ost-Berliner-Geheimdienste gegen ihn arbeitet. Dazu sollte man wissen, dass Uwe Johnson, nachdem sein Roman „Geschichten über Jakob“ in der DDR für viel Aufmerksamkeit gesorgt hatte, tatsächlich von der Regierung abgehört worden war und dadurch eine starke Paranoia entwickelte hat, die er auch später, als er in West-Berlin lebte, nicht abschütteln konnte. Er ist aber von 1977 bis 1979 noch Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt und ihm wird sogar 1979 der „Thomas-Mann-Preis“ verliehen.
Vier Jahre später tritt er aufgrund der Auseinandersetzungen um den Schriftsteller Franz
Xaver Kroetz aus dem Verband Deutscher Schriftsteller (Gruppe 47) aus.
Am 22. Februar 1984 stirbt der zunehmend an Depressionen und Alkoholismus leidende Uwe Johnson in England an Herzversagen. Sein Tod erschütterte ganz Deutschland, da er erst 19 Tage nach seinem Tod in seiner Wohnung aufgefunden wurde. Als man ihn fand, lagen drei bis auf den letzten Tropfen geleerte Weinflaschen neben ihm.

Mathilda, Marie

Kästner2

Erich Kästner

Jeder von euch hat sicherlich schon einmal von dem berühmten Kinderbuchautor Erich Kästner (1899-1974) gehört. Vielleicht habt ihr auch schon einige seiner Bücher gelesen, wie „Emil und die Detektive“, „Das doppelte Lottchen“ oder „Pünktchen und Anton“, die alle auch verfilmt worden sind. Aber hättet ihr gedacht, dass er in Friedenau gelebt hat?
Abgesehen von seinen allseits geliebten Kinderbüchern schrieb Erich Kästner auch Zeitungsartikel, Gedichte, Drehbücher und Bücher für Erwachsene. Für seine Texte gewann er unter anderem den internationalen Jugendbuchpreis, die „Hans-Christian-Andersen-Medaille“ und den deutschen Filmpreis in der Kategorie „Bestes Drehbuch“.
Erich Kästners Kindheit war geprägt vom Ersten Weltkrieg. Jedoch versuchte er, nach diesen schlechten Zeiten optimistisch zu sein, was sich in seinen fröhlichen Kinderbüchern zeigte. Dennoch zeigte sich in manchen seiner Bücher seine Frustration und Verzweiflung über seine Lebenslage. „Im Osten residiert das Verbrechen, im Zentrum die Gaunerei, im Norden das Elend, im Westen die Unzucht, und in allen Himmelsrichtungen wohnt der Untergang“, heißt es in dem Buch „Fabian-Geschichte eines Moralisten“.
Auch den Zweiten Weltkrieg musste er noch miterleben. Als Gegner des Nationalsozialismus musste er viele Hürden überwinden. Da seine Bücher als „undeutsch“ galten, durfte man sie nicht mehr besitzen und er bekam ein Berufsverbot. Dennoch blieb er in Deutschland. Bei der Verbrennung seiner Bücher durch die Nationalsozialisten, war er als einziger Autor anwesend. „Es war widerlich“, erzählte er später über den 10. Mai 1933.
Kästner starb am 29. Juli 1974 in München. Sein 1942 geborener Sohn, Thomas Kästner, lebt bis heute in Berlin.

Sophie, Zsófia, Finja

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_K%C3%A4stner
https://www.jstor.org/stable/3848926

Noack

Hermann Noack

Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor, das Dach des Kremls in Moskau, der Berliner Bär und die zwei Motorräder, die an der Auffahrt zur Avus stehen – das und noch vieles mehr sind so genannte Bildgießereien. Die meisten von euch werden sie kennen. Aber wer diese berühmte Bronze-Skulpturen hergestellt hat, das wissen die meisten nicht. Deshalb wollen wir euch jetzt über die Familie Hermann Noack, die diese ganzen Gießereien nach Entwürfen bekannter Künstlerinnen und Künstler angefertigt haben, informieren.
1897 hat die Familie Hermann Noack eine Kunstgießerei gegründet und ist in die Varziner Straße in Berlin-Friedenau gezogen. Bis 2009 wurde hier produziert, dann zog das Unternehmen nach Berlin-Charlottenburg. Die Kunstgießerei Hermann Noack wird inzwischen in vierter Generation geführt. Die Söhne tragen immer den gleichen Vornamen: Hermann. Sie stellen schon seit circa 160 Jahren Skulpturen her. Obwohl inzwischen viele technische und digitale Geräte die Arbeit unterstützen, läuft der Prozess der Bildgießerei bis heute gleich: Ein Bildhauer gibt der Gießerei ein Gussmodell aus einer kaltgeformten Modelliermasse, die dann in der Gießerei nachgeformt wird. Für den Abform-Prozess und die Guss-Methode braucht man Legierungen. Das Unternehmen ist weltberühmt und einige der erfolgreichsten Bildhauer lassen hier ihre Werke produzieren. Und so wurde auch die Bildgießerei Noack mit Preisen ausgezeichnet. Zum 60-jährigen Bestehen des Berliner Filmfestivals Berlinale erhielten Hermann Noack III. und Hermann Noack IV. einen goldenen Bären als Sonderpreis – aus eigener Produktion, denn die auf dem Filmfest verliehenen Bären werden seit 1951 natürlich in der Gießerei Noack gefertigt.

Antonia, Jannik

 sintenis2

 Renée Sintenis

Der Berliner Bär – jeder von euch kennt ihn. Aber wer hatte eigentlich die Idee dazu? Die Inspiration kam von der Berlinerin Renée Sintenis. Sie wurde am 20. März 1888 unter dem Namen Renate Alice Sintenis in Glatz (heute Polen) geboren und war eine deutsche Bildhauerin, Medailleurin und Grafikerin. Sie schuf vor allem kleinformatige Tierplastiken, weibliche Akte, Porträts und Sportstatuen.
Renée Sintenis wuchs mit ihren Eltern und zwei Geschwistern in Neuruppin auf. Nach einer kurzen Zeit in Stuttgart zog sie mit ihrer Familie nach Berlin. Dort begann sie Dekorative Plastik an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums zu studieren. Doch nach dem fünften Semester musste sie ihr Studium abbrechen, da ihr Vater ihre Unterstützung als Sekretärin brauchte. Diese ungewollte Tätigkeit machte sie depressiv.
Nachdem sie 1910 Georg Kolbes Modell wurde und er eine lebensgroße Statue nach ihrem Vorbild fertigte, fasste sie den Mut, selbst auch Bildhauerin zu werden. Inspiriert von Georg Kolbe entstanden ausdrucksstarke Bronzeköpfe, z. B. nach dem Modell des Dichters Joachim Ringelnatz, der über sie und ihr plastisches Werk Verse schrieb.
Zu ihrem Lebensthema wurden Tierplastiken, die seit 1915 entstanden. 1917 heiratete sie den Schriftkünstler und Buchgestalter, Maler und Illustrator Emil Rudolf Weiß. Ihre Werke werden in bekannten Galerien und Museen ausgestellt. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde sie aus der Akademie der Künste ausgeschlossen, da ihre Großmutter Jüdin gewesen ist.
Zu den bekanntesten Werken von Renée Sintenis gehört das „Grasende Fohlen“, welches auf dem nach ihr benannten Platz in Friedenau steht oder der „Junge Bär“, welcher als Vorbild für die Silbernen und Goldenen Bären bei den Berliner Filmfestspielen verwendet wurde. Sie starb am 22. April 1965 in Berlin.

Lucia, Melina

Sternchen

Hellmut Stern

Hellmut Stern war ein Musiker, der seine Heimat Berlin-Friedenau wegen seines
jüdischen Glaubens verlassen musste. 1961 kehrte er nach einer
langen Zeit der Flucht und des Exils in seine Geburtsstadt zurück.
Als erster Geiger der Berliner Philharmoniker spielte er 34 Jahre
lang unter Herbert von Karajan zahlreiche gefeierte Konzerte und
Soli.

1928
in Berlin geboren, war Hellmut Stern fünf Jahre alt, als die
Nationalsozialisten an die Macht kamen. Der Vater wollte schon bald
das Land verlassen, aber seine Freunde überzeugten ihn, dass die
Nazis nicht lange an der Macht bleiben würden. Sein Sohn Hellmut
wiederum beobachtete zunächst fasziniert die Aufmärsche der Nazis
mit ihren Kapellen und den Hakenkreuzfahnen. Er fragte seine Mutter
nach einer Uniform, aber die Mutter verweigerte sie ihm: „Nein wir
können das nicht, wir dürfen das nicht und wir wollen das nicht.
Wir sind Juden und für uns gibt es das nicht.“ Die Umstände nicht
verstehend, bastelte er sich kurzerhand selbst eine Uniform aus zwei
Gürteln und Karabinern.

Doch
bald schon lernte er die judenfeindliche Gesinnung der Nazis kennen:
Instrumente begeisterten Hellmut Stern von klein auf. Er war zutiefst
schockiert, als er eines Tages an einem jüdischen Musikladen
vorbeikam, der kurze Zeit vorher von den Nazis zerstört worden war.
Die Scheiben waren eingeschlagen, kaputte Instrumente lagen verstreut
auf dem Boden, ein demoliertes Klavier stand einfach so auf der
Straße. An der jüdischen Schule in der Prinzenregentenstraße
wurden seine Mitschüler und er immer öfter von Hitlerjungen mit
Steinen beworfen und attackiert.

Die
Familie floh 1938 ins Exil in die Mandschurei (China), wo sie unter
ärmlichen Bedingungen elf Jahre lebte. Hellmut Stern versuchte seine
Familie zu unterstützen und spielte als Pianist und Geiger in Bars,
Nachtclubs und Hotels. 1949 wurde ihm die Ausreise nach Israel
ermöglicht. 1951 lernte er Isaac Stern kennen, der sein Talent
erkannte und ihm half, an das Israel Philharmonic Orchestra in Tel
Aviv zu kommen. Nach weiteren Stationen in berühmten Orchestern in
aller Welt zog es ihn 1961 schließlich nach Berlin, wo er seine
größten Erfolge feierte. Wegen seiner herausragenden Verdienste als
Orchestervorstand und Orchestermeister der Philharmonie erhielt er
1993 vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker den
Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Außerdem organisierte
er 1990 die weltweit erste beachtete Tournee der Berliner
Philharmoniker nach Israel unter dem Dirigat von Daniel Barenboim.

Im
Jahr 2000 veröffentlichte er seine Autobiographie „Saitensprünge“
und war 2007 gemeinsam mit Daniel Barenboim im Hörbuch: „Weil ich
überall auf der Welt zu Hause bin“ zu hören. 2020 starb er mit 91
Jahren in Berlin-Friedenau, nach einem sehr außergewöhnlichen
Leben.

Clara M., Clara N.

Qellen:
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Hellmut_Stern,
App: Stadt im Ohr

 Tucholsky2s 2

 Kurt Tucholsky

„Freundschaft – das ist wie Heimat“ – das ist eines der bekanntesten Zitate von Kurt Tucholsky. Der berühmte Journalist und Schriftsteller Kurt Tucholsky (1890-1935) gehört zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik. Er wuchs mit seinen zwei Geschwistern in einem jüdischen Elternhaus in Berlin auf.
Kurt Tucholsky ist bekannt dafür, sich kritisch und ironisch über bestimmte politische Inhalte zu äußern. 1907 veröffentlichte die satirische Wochenzeitschrift Ulk einen kurzen Text, in dem sich der damals 17-jährige über den Kunstgeschmack Kaiser Wilhelms II. lustig machte. Schon während seines Studiums interessierte er sich immer mehr für Journalismus und Politik und zog 1911 für die SPD in den Wahlkampf. 1913 begann er Artikel für die Theaterzeitschrift „Die Weltbühne“ zu schreiben.
Jedoch ist Kurt Tucholsky nicht nur als Journalist, sondern auch als Schriftsteller bekannt. Eines seiner ersten Werke ist „Ein Bilderbuch für Verliebte“, welches er 1912 veröffentlichte. Die Geschichte war für die damalige Zeit ungewohnt verspielt und ironisch.
Kurt Tucholsky war während des Ersten Weltkriegs (ab 1915) Soldat. Ab 1919 legte er sich mehrere Pseudonyme zu und hatte so die Möglichkeit sich frei und kritisch über Politiker zu äußern, ohne mit einer Klage rechnen zu müssen. In seiner Zeit in Frankreich, die er wie sein Vorbild Heinrich Heine (deutscher Dichter, 1797-1856) in Paris verbrachte, erkannte er, dass Deutschland Veränderung braucht und er sich (noch) mehr für Demokratie einsetzen muss. Er veröffentlichte weiterhin viele kritische Artikel, die viel Aufsehen zur Folge hatten.
1929 zog Tucholsky nach Schweden, um sich als Jude vor nationalsozialistischen Anfeindungen zu retten. Dort realisierte er, dass sein „Eintreten für die Republik, die Demokratie und für Menschenrechte offenbar ohne Wirkung blieb“.
1933 verbrannten die Nationalsozialisten Tucholskys Bücher, Artikel und Gedichte. Sie erkannten ihm die deutsche Staatsbürgerschaft ab, was ihn jedoch bis zu seinem Tod, am 20.10.1935 in Schweden, nicht davon abhielt, weiterhin unter Pseudonymen Artikel zu veröffentlichen. Damit verlor Deutschland nicht nur einen seiner talentiertesten Schriftsteller, sondern auch einen großartigen Journalisten, der einen entscheidenden Beitrag zu unserer heutigen Demokratie in Deutschland leistete.

Naila, Stine, Daliah

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Tucholsky
https://wortwuchs.net/lebenslauf/kurt-tucholsky/